ESPAnet (The European Network for Social Policy Analysis) ist ein wissenschaftliches Netzwerk, das den Austausch und die Kooperation von Sozialpolitikforscher:innen in Europa fördern soll. Die ESPAnet Konferenz 2022 unter dem Titel „Social Policy Change between Path Dependency and Innovation“ fand an der Universität Wien statt. Auch das DemSoz Team hat an der Tagung teilgenommen und insgesamt drei Vorträge gehalten, im Rahmen derer die ersten Ergebnisse aus den Teilprojekten vorgestellt und zur Diskussion gestellt wurden.
Unter dem Titel: “(Re)constructing Social Work in the German Poverty Discourse: Narratives of the (Un)Deserving Poor during the COVID-19 Pandemic”, ging Christopher Smith Ochoa den Fragen nach inwiefern und wie die Betroffenheit armer Menschen in der COVID-19 Pandemie durch Artikulationsprozesse im deutschen Armutsdiskurs als Problem definiert wurde? Welche Politiknarrative dominant waren? Und welche Rolle Akteur:innen der Sozialen Arbeit dabei spielten?
In dem Beitrag von Simone Leiber und Laura Schultz, „Social Work and the Implementation of social Policy-the role of „welfare mediators“ in German unemployment and social assistance policies” wurde die politische Rolle der Sozialen Arbeit bei der Umsetzung von Maßnahmen für die -heterogen- Gruppe armutsbetroffener Menschen in den Mittelpunkt gestellt. Nicht nur innerhalb der öffentlichen Verwaltung, sondern auch als Vermittler:innen zwischen sogenannten street-level bureaucrats und den Klient:innen sind Akteur:innen der Sozialen Arbeit relevant für die Art und Weise, wie Politiken umgesetzt werden.
Eva Maria Löffler thematisierte in ihrem Vortrag, „Are social workers serving in elected office policy advocats for socially deprived groups?”, ein bislang nur wenig diskutiertes Feld, wenn es um das Wechselverhältnis von Sozialer Arbeit und Politik geht: Politik als Beruf. Sie stellte die ersten Ergebnisse ihrer Datenanalyse vor anhand derer sie Sozialarbeiter:innen identifiziert hat, die zu Berufspolitiker:innen geworden sind.